Musikgruppe

Die meisten Jugendlichen und Kinder lieben Musik: sie hören Musik oder sie spielen selbst ein Instrument. Es ist deshalb keinesfalls verwunderlich, dass Jugendliche und Kinder – auch gerade diejenigen, die sich eher zurückziehen – gerne auf einfachen, manchmal unbekannten Instrumenten Klänge ausprobieren und Rhythmen erfinden.

Musiktherapie baut auf diesen positiven Erfahrungen auf und nutzt ihre therapeutische Wirkung. Musikalische Vorkenntnisse sind dabei nicht erforderlich. Das, was junge Menschen erlebt haben, und die damit verbundenen Gefühle sind, können sie oft auf Instrumenten oder durch „ihre Musik“, die sie gerne hören, besser zur Sprache bringen als in Worten. Gleichzeitig finden sie in „ihrer Musik“ ihre unterschiedlichsten und manchmal unaussprechlichen Gefühle wieder.

Die Musik schafft so Verbindung ohne Worte: Jugendliche und Kinder drücken das, was in ihnen ist in „ihrer Musik“ aus und finden Gehör. Die Musiktherapeutin fühlt sich in die (musikalische) Stimmung ein und nimmt durch die Musik Kontakt auf. Es findet ein Austausch statt, in dem Unverständliches und Problematisches möglicherweise zum ersten Mal wahrgenommen, mit jemandem geteilt und verstanden wird.

Musiktherapie bleibt allerdings nicht beim Wahrnehmen von Gefühlen stehen, sondern will auch im gemeinsamen Spielen Stimmungen verändern. Eine wichtige Rolle kommt dabei der ausgleichenden und beruhigenden Wirkung von Musik zu. Sie ist ein Weg, innere Ressourcen und Potentiale zu entdecken und zu nutzen. Jugendliche und Kinder lernen so neue Möglichkeiten kennen, sich auszudrücken und mit anderen Menschen – zunächst in der Musik – zu kommunizieren.

Ziel der Musiktherapie ist, diese neu gewonnenen Erfahrungen in den Alltag zu integrieren, um einen wohltuenden Umgang mit sich und dem sozialen Umfeld zu üben und zu leben.