KV startet Modellprojekt
Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten stellen Eltern, aber auch Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen vor hohe Herausforderungen. Zur Bewältigung dieser Aufgabe wird das Team des katholische Kindergartens St. Pius in Mühlburg unter der Leitung von Frau Eva Rüdiger bereits seit Anfang April durch die Heilpädagogin Anla Schillinger verstärkt.
Finanziert wird diese neugeschaffene und zunächst auf ein Jahr befristete Stelle zu gleichen Teilen durch den Träger und die Karlsruher Vereinigung zur Hilfe für psychisch kranke Kinder und Jugendliche. Eine Beratungsgruppe, der neben den Kooperationspartnern auch die Jugendhilfeplanung, das Kinderbüro der Stadt Karlsruhe sowie der Heilpädagogische Fachdienst für Kindertageseinrichtungen Karlsruhe (REHA- Südwest) angehören, begleitet das Projekt inhaltlich. Über die gesamte Dauer hinweg sollen Interviews, Beobachtungsstudien und Teamgespräche die Wirkung der ergänzenden Maßnahme erfassen.
Vorausgegangen war 2016 eine auf Veranlassung eines träger- und fachbereichsübergreifenden Arbeitskreises zum Thema Kinder mit besonderen sozialen und emotionalen Bedürfnissen durchgeführte Befragung, die von der Jugendhilfeplanung und dem Kinderbüro in Kooperation mit Studierenden der PH umgesetzt wurde. Alle 192 Karlsruher Kindertagestätten wurden befragt mit dem Ergebnis, dass im Durchschnitt 15 Prozent der knapp über 7600 berücksichtigten Kinder auffälliges Verhalten zeigten. Bei mehr als 160 von ihnen wurde in Dienstbesprechungen sogar die Möglichkeit eines Ausschlusses in Betracht gezogen. Aus Sicht der Karlsruher Vereinigung könnte dies in vielen Fällen durch eine adäquate Unterstützung der betroffenen Kinder und deren Eltern verhindert werden.